Stoff für akustische Träume
Viele Infos kursieren bisher noch nicht über NO CEREMONY///. Erste Tracks der aus Manchester stammenden Formation tauchten zu Beginn letzten Jahres im Internet auf. Vor kurzem ging in Austin, Texas die größte Musikkonferenz der Welt zu Ende: South by South West (kurz SXWS). 2500 Bands auf 100 Bühnen. Bei dieser Auswahl das Augenmerk auf eine bestimmte Band zu legen scheint schier unmöglich. Dennoch scheint mir NO CEREMONY/// ein vielversprechendes Projekt zu sein, dem es sich lohnt zu folgen in den kommenden Monaten. NO CEREMONY/// beherrscht das Spiel mit den kommunikativen Mechanismen des Internets ziemlich gut: Aus dem Nichts auftauchen, mit einem Track (HEARTBREAKER) auf Hypemachine viral gehen, dabei die Rolle des Mysteriums beibehalten (Manchester und nichts weiter bekannt) und mit Caps Lock und dem symbolischen „///“ im Namen für hohen Wiedererkennungswert sorgen. Neben diesen eher oberflächlichen virtuellen Tugenden spricht für NO CEREMONY///, dass der musikalische Output äußerst ansprechend ist. Zu hämmernden Beats gesellen sich rauschende Synthie-Flächen, welche die melancholischen Texte tragen. Irgendwo zwischen Tanzfläche und Traumwelt entsteht so eine vereinnahmende Klanglandschaft, die einen nicht zuletzt wegen der audiovisuellen Ästhetik der Musikvideos über das einmalige Hören hinaus in ihren Bann zieht.
NO CEREMONY/// – FEELSOLOW
NO CEREMONY/// – HURTLOVE
NO CEREMONY/// – HOLDONME